Diesmal gibts ein kleines, aber mehr als feines Special zu ner Wanderung, die ich die letzten tage unternommen habe.
Nach ein paar tagen biken,Bericht im naechsten Blog,kam ich in der Naehe meines naechsten Wanderziels an.
Die Cordillera Huayhuash (Ancashino-Quechua Waywash, "Wiesel") ist ein Gebirgszug in den Anden in Südamerika. Sie liegt südlich der bekannteren Cordillera Blanca und bildet eine geschlossene Kette mit sechs Gipfeln über 6.000 Metern Meereshöhe und 15 weiteren über 5.400 Meter. Unumstrittener Kulminationspunkt ist der Yerupaja Grande, mit 6.634 Metern der zweithöchste Berg von Peru. Der 6.094 Meter hohe Jirishanca wird auch als das „Matterhorn der Anden“ bezeichnet. Weitere erwähnenswerte Gipfel sind der Siula Grande (6.344 Meter) und der Yerupaja Chico (6.121 Meter). Die Namen der meisten Berge entstammen der Sprache Quechua.
Im Oertchen Chiquian bereitete ich alles fuer das Abenteuer vor und los gings.
War ich von dem vorherigen Trek schon sehr begeistert, so sollte diese Wanderung alles Dagewesene in den Schatten stellen und ein Highlight unter all den gigantischen Erlebnissen meiner Reise werden.
Der Ausgangspunkt der Wanderung befindet sich noch 35km von Chiquian entfernt. Ich ueberlegte kurz ob ich mit dem Rad hin fahre, es war aber gut, dass ich den Bus nahm. Da es eine Sackgasse ist haette ich die Strecke 2x fahren muessen. Wenn es auf der Strecke gewesen waere, andere Geschichte. Ihr denkt jetzt 35km mit dem Bus, halbe Stunde. Nix ist, fast 2h waren wir unterwegs. Die Strasse war recht finster und im Bus spuerte ich, dass einige Steigungen nicht zu fahren gewesen waeren.
Ich entschied mich dafuer, die Route anders zu beginnen, einen zusaetzlichen Pass einzubauen, dafuer 2h Strecke 2x zu wandern, aber dafuer 3h wandern auf ner Schotterpiste zu sparen. Super Entscheidung und bei der gedoppelten Strecke gabs z.T. Alternativwege.
Auf der Runde gibt es offizielle Zeltplaetze - Wiese mit Plumsklo, die von den Gemeinden verwaltet werden.
Bei Gemeinden sprechen wir von einzelnen Haeusern, mehrere Stunden Fussmarsch von der naechsten Strasse entfernt, in denen Menschen bis auf Hoehen von 4500m leben und Vieh zuechten. Hartes Leben, aber vielleicht auch freier?
man muss eine kleine Gebuehr bezahlen, muss aber nicht zwingend dort zelten. So zeltete ich die ersten 3 Tage immer fuer mich allein und ein Spot war schoener als der andere. Am 3. tag gabs sogar ein kleines, aber recht kurzes, Bad in dem See am Camp.
1. Camp 2.camp 3.camp
Wie ihr seht, der Hammer. Die Tagesetappen waren zwichen 15km bis 20km und 1000 - 1700 Hoehenmeter. 5 bis 7h Wanderzeit. Dabei ging es ueber unzaehlige Paesse, die beden hoechsten ueber 5000m. Die mesite Zeit verlaeuft die Wanderung weit ueber 4000m und das hoechste Cammp war auf 4400m und meine kaelteste Nacht auf dieser Reise mit -6Grad am Morgen, beim zusammenpacken.
Aber nix im Vergleich zu den Zeiten, als ich mit Holger im chinesischen Himalaya viele tage bei bis zu -20Grad zeltete.
Ich war wieder deutlich schneller unterwegs als durchschnittlich angesetzt ist. Da der Tag nur 12h Licht hat, sind die Naechte so lang, dass ich einfach immer etwas mehr machen muss um schlafen zu koennen und das hat nicht immer geklappt. Man wird eben nach 7-8h wach und dann ist es eben erst 3 oder 4Uhr. Und wenn ich die Standartetappen eingehalten haette, waere ich am fruehen Nachmittag da gewesen und in diesen Hoehen ist es oft kalt und du kannst nicht gemuetlich am Zelt abhaengen. Also laenger bewegen und mehr machen.
Das sieht dann so aus.
Am 4. Tag gabs eine kleine und geniale Abwechslung. Ich steuerte ein offizielles Camp und das schon gegen 15Uhr, gegen meine Regeln, die ich euch gerade erklaert habe. Grund dafuer waren heisse Quellen. Am Zeltplatz auf 4400m gibt es 2 Pools mit verschieden warmen Temperaturen. Ich baute mein Zelt auf, ass noch etwas und dann ging es in den Pool. Da war es gegen 16Uhr. Die Temperatur des heisseren Pools war so was von genau richtig. Ich genoss dieses traumhafte Setup mit toller Aussicht und wurde evtl sogar etwas sauber. Die Locals verkauften sogar kleine Snacks und BIER. Das Bier kostete 3Euro, was fuer Peru ne Menge ist. Ich war im Zwiespalt zwichen einen etwas unangemessenen Preis und dem Mann mit dem Laden unterstuetzen. Das Bier beschaeftigte mich die ganze Zeit und nach einer Stunde im Pool riang ich mich dazu durch zu investieren. Ist ja auch nicht so, dass ich sonst immer mit dem Geld rum schmeisse.
620ml, Raumtemperatur, was ungefaehr Kuelschrank entsprach, Isotonisches Getraenk und der Namen Pilsen.
Ich sag Euch, dass war eines meiner besten Biere. War auch schon ca 2 Monate her, das letzte.
Gibt leider keine Bilder, da ich Kamera im Zelt gelassen hatte.
Auf der Runde waren unerwartet viele Touren untewegs, die ich zum Glueck nicht zu oft sah. Das sind dann ca 10 Personen in der Gruppe und diese haben dann circa pro Person 1Esel mit Essen, Zelt und sonstiger Ausruestung. Die Wanderer laufen los, die Begleiter packen alles zusammen, ueberholen die wanderer mit der Eselkolonne, bauen das naechste Camp auf und die Wanderer kommen an.
Kostet dann aber auch 500$ und nicht 30$ wie fuer mcih. Aber der Grossteil waren eben solche Gruppen von Jung bis Alt.
Man kann sich auch selber einen Esel miete, was ich mir vorstellen koennte. Aber ich wuerde meine Sachen selber tragen und den Esel nur zr Gesellschaft mitnehmen. Weil Esel cool sind.
Ihr kennt doch den laessigen Esel von Shrek?
Es war sehr beeindruckend zu sehen, wie die Menschen in dieser rauen Gegend mit einfachsten Mitteln leben. Haeuser gebaut aus gesamelten Steinen mit Strohdach und rundherum eigentlich nur Wiese und sonst nicht viel. Vieh und etwas fischen.
Ist schon krass wie unterschiedlich Menschen auf der ganzen Welt leben. So extreme Kontraste, v.a. in solchen Lendern wie Peru.
Ich wurde oefters nach Medikamenten fuer Magen Darm Probleme gefragt. Also anscheinend nicht zu gesundes Leben. Aber auser Zahnpasta gibts bei mir nix zu holen. Die zweithaeufigste Frage war nach Streichhoelzer. Hab ich auch nicht, weil ich nur einen Zuendstab hab. Und die 3. Frage war nach Schokolade, hatte ich wegen meiner komischen Ernaehrung natuerlich auch nicht. Schlechter Gast.
traditionelles Leben
Auf dem 3. Bild oben seht ihr 2 Huetten auf 4000m. In einer lebt eine 70jaehrige Frau schon ihr ganzes Leben. 3h Fussmarsch von nem Dorf entfernt wo es auch schon fast nix gibt. Und dann nochmal die 35km und 2h Bus bis Chiquian. Sie fragte mich nach Streichhoelzern.
Ich werd euch nicht im Detail die Wanderung beschreiben, weil das langweilig waere.
Ich kann nur sagen, dass die 6,5 Tage, 120km und 7850 Hoehenmeter Wanderung unbeschreiblich schoen und einfach gigantisch war.
Ich hab schon so viel von der Welt gesehen und man ist schon manchmal etwas schwerer zu begeistern.
Aber diese Landschaften haben mir jeden Tag aufs neue den Atem geraubt und erstarren lassen.
Als ich manche Paesse erreicht, konnte ich nur noch noch mit dem Kopf schuetteln, ging nochmal etwas zurueck und wieder hoch, weil ichs einfach nicht fassen konnte, was meine Augen da sahen.
Nicht nur einmal hat mir die Schoenheit der Berge und Taeler die Traenen in die Augen gedrueckt.
Jeder der gerne "etwas" wandert, Berge mag und die Chance dazu hat, sollte sie nutzen und dieses paradisische Fleckchen Erde erkunden.
Ich hoer jetzt einfach auf zu schreiben, weil ich irgendwie den Faden verloren hab.
Schaut euch einfach die Bilder in der Galerie an und lasst sie sprechen, hier ist Text eigentlich voellig unnoetig.
Am besten ihr schaut euch die Bilder auf nem grossen Bildschirm an (am allerbesten Leinwand, haha), weil es auf dem Handy nicht annaehernd rueberkommen wuerde und schlicht eine Beleidigund fuer die Bilder waere.
Na, jetzt war ich ganz schoen streng. Mrs. Petterson, mhhh....( ganz kleiner Insider )
schaut, der Weg ist rechts , der Hammer
Bis bald und Lg
Euer Ralf Rolf Bademeister Badi Badolf Simon Ralfie usw